Frische Beeren sind ein echter Power-Snack: Leicht und lecker, mit wenig Kalorien und vielen wertvollen Vitaminen, gut geeignet zum Verfeinern von Müsli, Smoothie oder Joghurt, für köstliche Backwaren und mehr. Sie stammen beispielsweise von der Baumann Vertriebs GmbH & Co. aus Geiselhöring in Niederbayern. Der über mehrere Generationen bestehende landwirtschaftliche Familienbetrieb ist seit 1995 auch im Beeren-Geschäft aktiv. Mit einem Team aus 64 Mitarbeitern und etwa 780 direkt angestellten Saisonkräften bewirtschaftet das Unternehmen etwa 960 Hektar Land und beliefert den LEH in ganz Deutschland sowie in Österreich und der Schweiz.
Den wachsenden Beeren-Trend spürt das Unternehmen deutlich. Seit dieser Saison liefert Baumann die frischen Früchte in Verpackungsschalen aus ressourcenschonendem rPET aus. Statt mit einem Snap-on-Deckel werden diese mit einer dünnen, peelbaren Siegelfolie verschlossen. Dafür schaffte der landwirtschaftliche Betrieb eigens einen Sealpac A6 Traysealer an. Annika Baumann, Geschäftsführerin der Baumann Vertriebs GmbH & Co, profitierte bei der Auswahl der passenden Lösung von der umfassenden Beratung durch die Sealpac GmbH – und erschloss ihrem Unternehmen sogar ein neues Geschäftsfeld. Gemeinsam mit Jochen Paraquin, Gebietsverkaufsleiter, und Stefan Dangel, Marketing- und Vertriebsleitung Sealpac GmbH, erzählt sie von der Umstellung ihres Betriebs auf die automatisierte Schalenversiegelung.
Baumann investierte in eine doppelbahnige Sealpac A6, um die frischen Produkte in Verpackungsschalen aus ressourcenschonendem rPET mit Topseal zu verpacken.
Die Baumann Vertriebs GmbH & Co. ist unter anderem spezialisiert auf den Anbau von Brombeeren, Himbeeren und Heidelbeeren. Welchen Stellenwert haben diese auf dem Speisezettel der Verbraucher? Annika Baumann: Der Konsum von frischen Beeren wächst weltweit und damit auch das Marktvolumen: In Deutschland lag der Umsatz zu Verbraucherpreisen im Jahr 2019 bis rund 1,4 Mrd. Euro – ein Plus um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr[1]. Das hat sicher mehrere Gründe: Die Ernährungsgewohnheiten der Menschen verändern sich, unter anderem durch ein stärkeres Gesundheitsbewusstsein. Immer mehr Konsumenten achten auf einen ausgewogenen Speiseplan, zu dem auch ein gesundes Frühstück gehört. Hierzu passen unsere vitaminreichen, vielfältig verwendbaren Brombeeren, Himbeeren und Heidelbeeren ganz ausgezeichnet. Außerdem wird in Deutschland inzwischen mehr Geld für Lebensmittel ausgegeben. Frische Beeren sind in unseren Märkten mittlerweile von Januar bis Dezember verfügbar. Dadurch sind sie den Verbrauchern vertraut, die sie gewohnheitsmäßig auf ihren Einkaufszettel aufnehmen. Und schließlich eignen sich frische Beeren wunderbar als gesunder Snack zwischendurch und passen damit auch zu den To-go-Gewohnheiten vieler Konsumenten. Unsere Produkte sind im LEH inzwischen nicht mehr nur in der Obst- und Gemüseabteilung zu finden, sondern auch in den Convenience-Regalen. Das sorgt für Impulskäufe.
Wie hat sich das Beeren-Geschäft bei Baumann entwickelt? Annika Baumann: Unser Unternehmen ist 1995 mit Heidelbeeren in Form von Topfkulturen in das Beeren-Geschäft eingestiegen. Später haben wir auch Strauchbeeren aufgenommen und sind mit Himbeeren richtig durchgestartet. Heute beliefern wir den LEH in ganz Deutschland mit Himbeeren, Brombeeren, einem kleineren Anteil Heidelbeeren sowie Erdbeeren. Aber auch Spargel liefern wir an den LEH in Deutschland, Österreich und in der Schweiz. 2012 haben wir in Folienhäuser investiert, in denen jeweils entweder drei Reihen Himbeeren oder Brombeeren kultiviert werden. Insgesamt bewirtschaften wir rund 45 Hektar Himbeeren und Brombeeren, deren Kulturführung ähnlich ist. Sie werden vorwiegend in Substrattöpfen gehalten. Die Tunnel, zusammen mit der ausgeklügelten Tropfbewässerung, ermöglichen uns, die Kulturen optimal zu steuern. Wir setzen sehr gezielt Dünger und Wasser ein – also keinen Tropfen zu viel oder zu wenig – und schalten externe Faktoren, z. B. Regen oder die Risiken, die gewachsener Boden in Verbindung mit der Kultivierung im Freiland, mit sich bringt. So können wir an der Größe der Frucht arbeiten und Erntezeitpunkt sowie -mengen genau planen. 2018 haben wir auf diese Weise sogar bis November Himbeeren geerntet. In diesem Jahr wird die Ernte voraussichtlich etwas früher beendet sein.
Sie haben in dieser Saison die Verpackung für die frischen Beeren umgestellt. Was hat sich verändert hat und aus welchem Grund ist dies geschehen? Annika Baumann: Vor rund zwei Jahren erhielten wir Produzenten vom LEH die Vorgabe, bei der Verpackung bis Juni 2020 Kunststoff einzusparen, unter anderem durch eine Topseal-Versiegelung. Wir haben unsere Beeren zu dem Zeitpunkt in Kunststoffschalen ausgeliefert, die händisch mit einem ebensolchen Snap-on-Deckel versehen wurden. Unser gesamter Produktionsprozess war darauf abgestimmt und perfektioniert, sodass wir eigentlich keinen Bedarf für eine Änderung sahen. Wir sind dennoch darauf eingegangen: Seit dieser Saison verpacken wir unsere Beeren nun in Kunststoff-Trays aus ressourcenschonenderem rPET. Die Schalen werden vollautomatisiert mit einer Folie verschlossen. Die Anschaffung einer neuen Anlage hat unsere Prozesse deutlich verändert und eine Reihe – teilweise auch unerwartete – Vorteile mit sich gebracht.
Wie sind Sie zu der passenden Verpackungslösung gelangt? Annika Baumann: Wenn man sich, so wie wir, nicht täglich mit der Verpackungsfrage beschäftigt, stößt man auf der Suche nach der passenden Schale mit Topseal auf einen großen, unüberschaubaren Markt. Es gibt so viele verschiedene Trays und Siegelfolien, dass man zunächst überfordert ist.
Stefan Dangel: In der Regel gibt der Handelspartner zwar Anregungen zur Verpackung, die der Produzent berücksichtigen kann. Doch wir geht es dann weiter? Wo soll er anfangen? Bei der Verpackungsanlage, dem Tray oder der Folie? Darauf folgen viele weitere Fragen: Ist, wenn ja welche, Schutzbegasung notwendig? Ist ein Wiederverschluss der Verpackung erforderlich? Und welches zusätzliche Equipment wird zum Verwiegen und Etikettieren benötigt? Wir haben das Haus Baumann an dieser Stelle vollumfänglich unterstützt. Bei gehört das, man kann es nicht oft genug sagen, zum kostenfreien Service unseres Hauses. Hier gibt es kein Kick-back oder ähnliches, das am Ende indirekt wieder die Systemkosten gleich welcher Art erhöht.
Annika Baumann: 2005 haben wir bei Sealpac einen Traysealer SP 350 der ersten Generation zur Verpackung von Spargel erworben. Diese Anlage setzen wir nach wie vor erfolgreich ein und sind sehr zufrieden damit. Seitdem sind wir in guter Partnerschaft verbunden und haben unsere Anfrage für eine passende Maschine zur Beeren-Verpackung unter anderem an Sealpac gestellt. Ich war sehr froh über die Expertise von Jochen Paraquin, der Markt und Materialien sehr gut kennt und mich ergebnisoffen beraten hat. Wir haben uns dann für die Anschaffung eines vollautomatischen Traysealers in der mittleren Leistungsklasse SEALPAC A6 entschieden.
Jochen Paraquin: Da die Versiegelung von Verpackungen für frische Früchte auch für uns zu den jüngeren Segmenten gehört, haben wir gemeinsam die Fruit Logistica besucht, um uns einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten zu verschaffen. Wir sind bei der rPET-Schale gelandet. Deren Material stammt von gesammelten, gereinigten und zerkleinerten PET wie man es z.B. von Flaschen kennt.
Die Sealpac A6 ist eine sehr flexible Schalenversiegelungsmaschine im mittleren Leistungsspektrum der Baureihen, die zuverlässig zwischen 120 und 140 Schalen versiegelt.
Wie läuft der Verpackungsprozess ab und zu welcher technischen Lösung sind Sie gelangt? Annika Baumann: Zu den Besonderheiten unserer Prozessabläufe gehört, dass wir die Beeren bereits auf dem Feld in Schalen füllen. Diese werden dann im Betrieb von einer speziellen Wiegeanlage auf das Zielgewicht gebracht.
Jochen Paraquin: Von dieser zweispurigen Wiegezelle werden die Schalen ebenfalls doppelbahnig in den Sealpac A6 Traysealer geleitet. Die Anlage reagiert flexibel auf die Zuführung der Mehrkopfwaage, da nicht gewährleistet ist, dass auf beiden Bahnen exakt die gleiche Schalenmenge zugeleitet wird. Daher arbeiten die beiden Spuren autark, um eine zuverlässige Versiegelung aller Schalen zu gewährleisten – das ist ein Novum in dieser Maschinenklasse. Die Anlage verschließt die rPET-Schalen mit einer Peelfolie, die mit Belüftungslöchern ausgestattet ist, um in der Verpackung einen optimalen Feuchtigkeitsaustausch zu gewährleisten. Da die meisten Etikettieranlagen einspurig arbeiten, musste die Doppelbahn nach dem Versiegeln zusammengeführt werden. Das haben wir aus Platzgründen direkt in der Maschine realisiert. So laufen die Schalen jetzt einspurig aus der Maschine, werden etikettiert, gesammelt und kommissioniert. Der begrenzte Raum bei Baumann war ebenfalls eine Herausforderung für unsere Technik: Wir haben die Anlage optimal auf die vorhandenen Räumlichkeiten zugeschnitten und in U-Form ausgelegt, ohne die Leistungsfähigkeit zu reduzieren. Obwohl es sich bei der Verpackungsanlage vom Typ SEALPAC A6 um eine sehr flexible Schalenversiegelungsmaschine im mittleren Leistungsspektrum der Baureihen handelt, werden zuverlässig zwischen 120 und 140 Schalen versiegelt. Unser bewährtes Hygienekonzept, ausgelegt auf die Fleischproduktion, haben wir für die Verpackung von Obst und Gemüse übernommen. Die Anlage besteht komplett aus Edelstahl und verfügt über ein ausgeklügeltes Reinigungskonzept. Reinigung und Wartung finden ganz ergonomisch auf Arbeitshöhe statt. Hochklappbare Hauben legen die gesamte Maschine frei, sodass alle Komponenten leicht zugänglich sind.
Annika Baumann: Die Reinigung der Anlage ist ein wichtiges Thema: Als produktionsverarbeitender Betrieb benötigen wir ganz andere Zertifizierungen als landwirtschaftliche Betriebe. Im Vergleich zu anderen Maschinen sind hier Handling und Reinigung sehr anwenderfreundlich. Die Anlage ist zudem durch die Berufsgenossenschaft GS-abgenommen. Das gibt uns zusätzliche Sicherheit. Wenn ich den Rundgang mit meinen Checklisten mache, kann ich bei der Maschine gleich einen Haken setzen – das vereinfacht mir die Formalitäten deutlich.
Welche Vorteile bietet die neue Verpackung mit Topseal gegenüber der Schale mit Snap-on-Deckel? Annika Baumann: Der Handel profitiert ebenso wie wir von der sehr guten Stapelbarkeit der neuen Verpackungen. Wir könnten die Logistik durch noch effizientere Nutzung der Transportkisten sogar weiter optimieren, denn diese lassen sich nun statt mit sechs mit mindestens zwölf Verpackungen bestücken. Das wird sicher ein Thema für die Herbstgespräche mit unseren Abnehmern. Mehr Ressourcenschonung ist für uns als landwirtschaftlicher Produktionsbetrieb wichtig und für viele Verbraucher, die auf Nachhaltigkeit achten, ein echter Kaufanreiz. Dass für die Verpackung weniger Kunststoff eingesetzt wird, ist optisch deutlich erkennbar. Die zuverlässige Versiegelung sorgt außerdem für einen sicheren Transport der Schale, zum Konsumieren der Beeren lässt sich die Siegelfolie ganz leicht vom Tray abziehen.
Jochen Paraquin: Ich möchte den Sicherheitsaspekt ergänzen: Die Versiegelung garantiert dem Konsumenten, dass die Verpackung zuvor nicht geöffnet wurde – darauf achten viele Verbraucher nicht erst seit Pandemie-Zeiten.
Annika Baumann: Insgesamt sind wir hoch zufrieden mit unserer Investition, die für uns, den Handel und die Endkunden viele Verbesserungen mit sich gebracht hat. Wir haben uns sogar ganz ungeplant noch ein neues Geschäftsfeld erschlossen und versiegeln jetzt als Lohnverpacker auch Schalen für andere Produzenten, die mit den Anforderungen des LEH noch nicht mithalten können.
Frau Annika Baumann präsentiert eine Kartonsteige mit Beerenmix im Querschnitt. Die rPET-Schalen werden mit einer Peelfolie, welche mit Belüftungslöchern ausgestattet ist, versiegelt. Somit wird in der Verpackung der optimale Feuchtigkeitsaustausch und einer sehr gute Stapelbarkeit gewährleistet
Sie sprachen gerade das Thema Nachhaltigkeit an. Welchen Stellenwert hat es bei Baumann und gibt es weitere Ideen für die Zukunft? Annika Baumann: Wir prüfen an allen Ecken und Enden, wo sich Optimierungen vornehmen lassen. Das fängt bei dem Folieneinsatz auf den Feldern an. Hier wird allerdings schnell übersehen, dass eine Beeren-Kultur bei uns acht bis zehn Jahre steht. So lange sind auch die Tunnel auf den Feldern im Einsatz. Unsere Topfkulturen ermöglichen uns, mit Wasser und Dünger sehr sparsam umzugehen. Und unsere neuen Verpackungen zeigen, wie sich mit rPET-Schalen und der dünnen, sehr soliden Deckelfolie gegenüber dem Snap-on-Deckel deutlich Verpackungsmaterial einsparen lässt. Mit dieser Verpackungslösung gehören wir zu den Vorreitern unserer Branche.
Stefan Dangel: Oftmals wird nachhaltiges Verpackungsmaterial auf allen Ebenen angesprochen, doch ob es sich auf den Kunststoffverbrauch, den Lebensmittelabfall oder die Entsorgungs- bzw. Weiterverwendungs- möglichkeit bezieht bleibt manchmal ungeklärt. Auf jeden Fall muss auch dem Verbraucher deutlich kommuniziert werden, dass jede künftige noch so wichtige Maßnahme auch ihren Preis hat. Bei Verpackungen wie den vorliegenden ließe sich dies beispielsweise durch einen QR-Code realisieren, der den Käufer auf die besondere Nachhaltigkeit hinweist.
Annika Baumann: In Zukunft wollen wir uns mit noch mehr Nachhaltigkeit differenzieren. Wir planen, unsere Beeren in einer versiegelten Kartonschale in den Handel zu bringen.
Jochen Paraquin: Unser Traysealer Sealpac A6 verarbeitet auch Karton-Trays bei uneingeschränkter Prozesssicherheit und ist damit gut geeignet zur Umsetzung dieses Vorhabens. Durch die vollständige Bedruckbarkeit eignen sich Kartonschalen hervorragend, um den erhöhten Nachhaltigkeitsaspekt deutlich zu kommunizieren. Hier könnte man beispielsweise auf der Verpackung auf die gute Trennbarkeit und separate Entsorgung von Karton-Tray und Siegelfolie in den entsprechenden Wertstoffsammlungen hinweisen.
Stefan Dangel: Ein Punkt der uns wichtig ist: Selbstverständlich zählt zu mehr Nachhaltigkeit in erster Linie auch, die Lebensmittelverschwendung durch Verderb, und allen anderen Faktoren wie Transport, Wasserverschwendung, unnötige Anbauflächen etc., zu reduzieren. Als Maschinenbauer können wir mit Möglichkeiten der Haltbarkeitsverlängerung dazu beitragen. Das Thema MAP-Schutzbegasung für Feldfrüchte bedarf noch Entwicklungsarbeit, denn zu viel Vakuum führt zu geplatzten Zellen der Früchte. Hier entwickeln wir gerade neue Ideen für noch mehr Frischerhalt und -verlängerung.
Annika Baumann: Daran sind wir natürlich interessiert und erwarten gespannt, welche Entwicklungen Sealpac hier präsentieren wird. Die Vorrichtung für die Schutzbegasung ist im Hinblick auf zukünftige Anwendungen bei unserer Anlage auf jeden Fall schon vorhanden.
Sealpac Schweiz GmbH - Technologieführende Traysealer- und Thermoformertechnik
Unsere Kompetenz – für Ihren Erfolg Am Anfang stand die Idee – und unser Anspruch, neue Massstäbe im Bereich der industriellen Lebensmittelverpackung zu setzen. Um diesen Anspruch nicht nur zu erfüllen, sondern auch immer wieder zu übertreffen, haben wir im Laufe unserer langjährigen Unternehmenstätigkeit ein ebenso umfassendes wie spezifisches Know-how entwickelt. Dieses Fachwissen ermöglicht es uns, für Sie Lösungen auf dem neuesten Stand der Technik zu realisieren und gleichzeitig der technischen Entwicklung neue Impulse zu verleihen. Flexibilität, Produktivität und Effektivität stehen dabei stets im Vordergrund. So zeichnen sich unsere Lösungen durch bisher kaum erreichte Eigenschaften aus. Etwa in puncto Qualität und Frische, durch ein optimales Öffnungsverhalten sowie bei den Aspekten der Hygiene und der Nachhaltigkeit.
Kurzum: Wir entwickeln Präzisionslösungen, als wollten wir unsere eigenen Produkte verpacken. Unabhängig von der Anwendung oder der Leistungsklasse – und immer mit dem Ziel vor Augen, Ihre Produktivität zu steigern.
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