Schweizer-Verpackung - News-Corner
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29.02.2024
Koenig & Bauer: Erfüllt die eigene Prognose von 2023 und rechnet mit stabilem Geschäft in 2024
- Vorläufige Zahlen: Umsatz bei 1.326,8 Mio. €; EBIT von 29,9 Mio. €
- Starker Auftragseingang der Banknote Solutions im Segment Special
- Dr. Pleßke kündigt Programm "Spotlight" zur Fokussierung des Konzerns auf Wachstums- und ergebnistreibende Geschäftsmodelle und Technologien an
- Dr. Kimmich übernimmt zusätzlich zu seiner Rolle als CFO auch die Verantwortung für das Segment Special
- Ausblick 2024: Operative EBIT-Marge und Umsatzentwicklung auf stabilem Vorjahresniveau
- Künftige Dividendenpolitik mit einer Ausschüttungsquote von 15-35% beschlossen bei einer angestrebten Mindestdividende bei profitabler Geschäftsentwicklung im Jahr von 0,3 € pro Aktie
Die Koenig & Bauer AG („Koenig & Bauer“, WKN: 719350 / ISIN: DE0007193500), ein weltweit führender Technologieanbieter von Spezialdruckanwendungen mit besonderem Fokus auf den Verpackungsbereich, gibt auf Grundlage der vorläufigen und noch nicht testierten Geschäftszahlen bekannt, die eigene Prognose für das zurückliegende Geschäftsjahr 2023 erfüllt zu haben.
Trotz des anhaltend herausfordernden globalwirtschaftlichen Marktumfeldes, das von einer Reihe von Nebeneffekten wie höher ausfallende Energie-, Material- und Personalkosten zusätzlich noch verstärkt wird, wurde ein Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 29,9 Mio. € erzielt. Damit bewegt sich das EBIT innerhalb der am 8. November 2023 angepassten Prognose von 25 bis 35 Mio. €. Der Konzernumsatz liegt mit 1.326,8 Mio. € am oberen Rand des prognostizierten Umsatzes von rund 1,3 Mrd. €. Im Vorjahr belief sich der Umsatz auf 1.185,7 Mio. € und das EBIT auf 22,0 Mio. €. Im Ergebnis verbesserte sich damit der Umsatz um 11,9% gegenüber dem Vorjahreswert, während das EBIT um 7,9 Mio. € zulegte, was einem Plus von 35,9% entspricht. Die EBIT-Marge betrug 2,3%, nach 1,9% im Vorjahr.
Die gesteigerte Profitabilität ist trotz der Anlauf- und Nachlaufkosten im Segment Digital & Webfed vor allem auf einen effizienteren Umgang mit den Inflationskosten (Material-, Energie- und Personalteuerung) sowie eines intensivierten Kostenmanagements, infolge des Ausbleibens der Nachfragebelebung, im dritten Quartal zurückzuführen. Gleichzeitig ist es gelungen, die gestiegenen Energie-, Material- und Personalkosten großteils weiterzugeben, während die temporäre Materialteuerung wieder abgenommen hat.
Koenig & Bauer ist es gelungen, den im ersten Halbjahr 2023 eingeschlagenen Wachstumskurs, trotz eines schwächer ausgefallenen dritten Quartals, im vierten Quartal fortzusetzen. Das Schlussquartal zeigte sich in diesem Zusammenhang in gewohnter Weise wieder von seiner starken Seite, wobei ein Umsatz von 435,7 Mio. € (Vj.: 380,0 Mio. €) und ein EBIT von 32,0 Mio. € (Vj.: 25,0 Mio. €) erzielt wurde. Dies stellt gegenüber dem Vorjahreszeitraum eine signifikante Verbesserung dar.
Der Auftragseingang zum Jahresende lag bei 1.287,9 Mio. € und damit erwartbar leicht unter dem historisch hohen Vorjahreswert von 1.329,3 Mio. €. Die Book-to-Bill-Ratio lag im vierten Quartal bei 1,0 und damit über dem Vorjahreswert von 0,8. Der Auftragsbestand reduzierte sich planmäßig durch die erfolgten Auslieferungen von 950,4 Mio. € auf 911,5 Mio. € zum Ende des Berichtszeitraums.
Segmente: Starker Auftragseingang der Banknote Solutions im Segment Special
Der Auftragseingang im Segment Special erhöhte sich zum Geschäftsjahresende um 37,1% auf 538,8 Mio. € (Vj.: 392,9 Mio. €). Alleine im vierten Quartal konnte ein Auftragseingang in Höhe von 268,1 Mio. € erzielt werden. Maßgeblich dafür war eine Bestellung in der Geschäftseinheit Banknote Solutions des „Bureau of Engraving and Printing“, der Bundesdruckerei der Vereinigten Staaten von Amerika in Washington, D.C.. Zum 31. Dezember 2023 lag der Umsatz mit 413,7 Mio. € leicht unter dem Vorjahreswert von 417,1 Mio. €. Das EBIT erreichte mit 23,0 Mio. € allerdings nahezu das Vorjahresniveau von 23,2 Mio. €.
Im Segment Sheetfed lag der Auftragseingang nach einer sequentiellen Verbesserung im vierten Quartal zum Geschäftsjahresende mit 606,2 Mio. € unterhalb des extrem hohen Vorjahreswertes von 813,5 Mio. €. Dieser war durch Pandemie bedingte Nachholeffekte sowie mit einer stärkeren Bevorratung der Kunden und der Brandowner infolge der Liefer- und Materialengpässe geprägt. Nach einem starken Schlussquartal erhöhte sich der Umsatz um 16,0% auf 779,8 Mio. € (Vj. 672,2 Mio. €). Diese Entwicklung spiegelt sich auch beim EBIT wider, das mit 29,8 Mio. € ein Plus von 56,8% verzeichnet (Vj.: 19,0 Mio. €) und damit seinen positiven Ergebnisbeitrag weiter ausbauen konnte.
Das Segment Digital & Webfed konnte in Summe mit 179,8 Mio. € einen um 9,9% gestiegenen Auftragseingang verzeichnen (Vj.: 163,6 Mio. €). Der Umsatz erhöhte sich ebenfalls im Vorjahresvergleich um 23,2% auf 172,3 Mio. € (Vj.: 139,8 Mio. €), nicht zuletzt durch ein erfolgreiches Schlussquartal. Das EBIT war vor allem im zweiten und dritten Quartal noch von Anlauf- und Nachlaufkosten im Zusammenhang mit der Einführung der neuen Produkte im Flexo-, Wellpappe- und Digitaldruck belastet und lag nach zwölf Monaten bei -23,9 Mio. € (Vj.: -19,3 Mio. €).
Dr. Stephen Kimmich, CFO kommentiert: „Vor dem Hintergrund, dass wir uns nach wie vor in einem äußerst herausfordernden Marktumfeld bewegen, haben wir unseren Kurs der stetigen Verbesserung des operativen Ergebnisses fortgesetzt. Dennoch ist uns bewusst, dass die Zukunft von Koenig & Bauer profitabler aussehen muss. Genau wie unsere erfolgreichen Kunden müssen wir uns auf die Werttreiber fokussieren, die unseren Wandel von einem Druckmaschinenhersteller zu einem Technologieunternehmen maßgeblich vorantreiben. Zudem müssen wir mit den Herausforderungen einer vom schnellen und unvorhersehbaren Wandel geprägten Welt umgehen.“
"Spotlight" als fokussierter Blick auf Wachstumstreiber und Innovationen
Mit der im Jahr 2018 verabschiedeten „Wachstumsoffensive 2023“ die zum Ziel hatte, die sich bietenden Marktchancen insbesondere im Digitaldruck, Wellpappen-, Kartonagen- und flexiblen Verpackungsdruck sowie im Postpress-Bereich offensiv für ein nachhaltiges profitables Wachstum zu nutzen, hat Koenig & Bauer den Wandel von einem Druckmaschinenhersteller zu einem Technologieunternehmen maßgeblich vorangetrieben. Das Unternehmen ist damit auf dem richtigen Weg, allerdings führen externe und interne Einflussfaktoren zu einer zunehmenden Komplexität und steigenden Kosten. Daher hat der Vorstand das Fokusprogramm „Spotlight“ Ende des Jahres 2023 initiiert.
Der Vorstandsvorsitzende, Dr. Andreas Pleßke fasst zusammen: „Es gilt immer noch: Man erntet, was man sät. Wir haben bereits 2018 mit Weitblick die Wachstumsinitiativen ins Leben gerufen. Mit dieser Mentalität sind wir seit mehr als 200 Jahren in weiten Bereichen Markt- und Technologieführer. Das werden wir auch bleiben. Wir haben jetzt die Phase des Säens nahezu abgeschlossen und wollen die Ernte einfahren. Dafür wird auch das Programm “Spotlight” sorgen, in dem wir ertrags- und finanzkraftstärkende Initiativen und Geschäftsmodelle priorisieren, nicht unmittelbar ertragswirksame Initiativen depriorisieren und die Konzern- und Segment-Organisation sowie die indirekte Kostenstruktur daraufhin zu optimieren und Abläufe noch schlanker und kundenfreundlicher gestalten.” Unter der Leitung von Pleßke, werden die Maßnahmen im Wesentlichen im Geschäftsjahr 2024 identifiziert, umgesetzt und abgeschlossen sein, auch wenn die Auswirkungen im Full Year Effect erst 2025 spürbar sein werden.
Dr. Stephen Kimmich übernimmt zusätzlich Segment Special
Bereits im Dezember 2023 wurde der CFO, Dr. Stephen Kimmich, zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden ernannt, um sich über seine Funktion als Finanzvorstand hinaus noch weiter in das operative Geschäft mit einzubringen. Er übernimmt ab dem 01.04.2024 im Vorstand die Verantwortung für das Segment Special, das zuvor der Vorstandsvorsitzende, Dr. Andreas Pleßke, inne hatte. Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner, Vorsitzender des Aufsichtsrats, kommentiert: „Dr. Kimmich hat sich in den zurückliegenden Jahren nicht nur am Kapitalmarkt einen äußerst guten Ruf erworben. Er hat auch operativ durch die Verantwortung für unsere M&A-Strategie bereits wichtige Weichen für die Zukunft gestellt. Seine weitsichtigen operativen Fähigkeiten wird er nun, davon sind wir überzeugt, auch im Segment Special unter Beweis stellen.”
Ausblick auf 2024: Operative EBIT-Marge und Umsatzentwicklung auf stabilem Vorjahresniveau
Koenig & Bauer sieht sich auch im Geschäftsjahr 2024 mit einem herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Umfeld konfrontiert. Dennoch rechnet der Vorstand mit einer EBIT-Marge und Umsatzentwicklung auf stabilem Vorjahresniveau. Das entspricht einem operativen Ergebnis zwischen 25 und 40 Mio. € und einem Umsatz von rund 1,3 Mrd. €. Das Konzern-EBIT für 2024 wird allerdings durch die Ausgaben für die drupa, der weltweit größten Fachmesse für die Druck- und Grafikindustrie, die von Ende Mai bis Anfang Juni in Düsseldorf stattfinden wird, um bis zu 10 Mio. € belastet sein, nach diesem Einmaleffekt ergibt sich damit ein Konzern-EBIT zwischen 15 und 30 Mio. €.
Dabei sollen die Segmente Special und Digital & Webfed einen überproportionalen Beitrag sowohl zum EBIT als auch zum Umsatz leisten. Dagegen wird aus dem Segment Sheetfed insbesondere im ersten Halbjahr 2024 mit einem unterproportionalen Ergebnis- und Umsatzbeitrag zu rechnen sein. Insbesondere in dem Sheetfed-Bereich könnte eine abwartende Haltung im Vorfeld der Branchenleitmesse drupa zu einer Kaufzurückhaltung führen. Angesichts der anhaltenden Konjunkturschwäche rechnet das Unternehmen damit, spätestens im Geschäftsjahr 2026 eine EBIT-Marge von 6 bis 7% bei einem Konzernumsatz von 1,5 Mrd. € zu erzielen. Mittelfristig soll ein Umsatzniveau im Konzern von rund 1,8 Mrd. € und eine EBIT-Marge von 8 bis 9% erreicht werden.
https://www.koenig-bauer.com/