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04.08.2022
 
  
Interroll: Steigert Umsatz in schwierigem Marktumfeld deutlich
    
Interroll hat den Umsatz deutlich auf CHF 310.9 Mio. gesteigert (+14.3% zum Vorjahr, +18.5% in lokaler Währung). Der Auftragseingang sank aufgrund fehlender Grossprojekte deutlich auf CHF 304.4 Mio. (–27.8% zum Vorjahr, –24.8% in lokaler Währung), jedoch verfügt Interroll über einen weiterhin aussergewöhnlich hohen Auftragsbestand aus dem Vorjahr.

Umsatzwachstum in allen Produktgruppen
Im ersten Halbjahr 2022 entwickelten sich der Umsatz in allen Produktgruppen positiv.

Der Umsatz in der Produktgruppe «Rollers» lag mit CHF 70.9 Mio. um +11.1% über dem Vorjahreszeitraum von CHF 63.9 Mio. Der Bestelleingang von CHF 60.7 Mio. wies nach einer hohen Wachstumsdynamik im Vergleichszeitraum des Vorjahres einen Rückgang von –23.9% auf (Vorjahreszeitraum: CHF 79.7 Mio.).

Der Umsatz der Produktgruppe Drives lag im ersten Halbjahr 2022 bei CHF 110.2 Mio. und damit um +18.3% über dem Vorjahreszeitraum (CHF 93.2 Mio.). Der Auftragseingang sank um –11.8% auf CHF 105.5 Mio. gegenüber CHF 119.6 Mio. im Zeitraum des Vorjahres.

Die Produktgruppe «Conveyors & Sorters» erzielte innerhalb des ersten Halbjahres 2022 einen Umsatz in Höhe von CHF 96.8 Mio., der damit um 9.9% höher ausfiel als im Vorjahreszeitraum (CHF 88.1 Mio.). Durch das Fehlen von Grossprojekten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sank der Auftragseingang um –40.7% auf CHF 110.5 Mio. (Vorjahreszeitraum: CHF 186.6 Mio.).

Im Berichtsjahr stellte Interroll in der Produktgruppe «Pallet Handling» einen Umsatz von CHF 32.9 Mio., der damit um 22.4% über dem Vorjahreszeitraum liegt (CHF 26.9 Mio.). Der Auftragseingang sank um –22.4% auf CHF 27.7 Mio. (Vorjahr: CHF 35.7 Mio.).

Heterogene Entwicklung in den Regionen
Der Nettoumsatz in der Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) lag bei CHF 182.1 Mio. und damit um 12.3% über Vorjahr (CHF 162.2 Mio.). Der Auftragseingang sank um –16.7% gegenüber dem Vorjahr (CHF 220.8 Mio.) auf CHF 183.9 Mio..

Mit einem Anteil von 58% am Gesamtumsatz von Interroll bleibt EMEA nach wie vor die wirtschaftlich bedeutsamste Region innerhalb der Gruppe. Die Anforderungen an Lieferanten in der internen Logistik sind hoch. Sie erfordern neben engen Kundenbeziehungen, Branchenwissen und technischer Lösungskompetenz innovative Antworten auf steigende Komplexität und neue Markttrends. Mit dem neuen Werk in Mosbach (Deutschland) stehen weitere Kapazitäten für künftiges Wachstum in der Region EMEA bereit.

Der Umsatz der Region Amerika lag bei CHF 101.6 Mio. und damit um 36.4% höher als im Vorjahr (CHF 74.5 Mio.). Nach einem Rekordwachstum im Vorjahr beim Auftragseingang verzeichnete die Region mit –41.2% einen deutlich tieferen Auftragseingang von CHF 89.0 Mio. (Vorjahr: CHF 151.3 Mio.). Der Eingang von Grossprojekten im Bereich E-Commerce fiel im Berichtszeitraum im Vergleich zum Vorjahr geringer aus, was sich vor allem in der Produktgruppe Conveyors & Sorters negativ auswirkte. Der Grossteil des Umsatzwachstums entfiel auf den US-Markt, der jedoch ebenfalls einen starken Rückgang beim Auftragseingang verzeichnete.

Der Umsatz von Interroll in der Region Asien-Pazifik sank um –23.0% auf CHF 27.2 Mio. (Vorjahr: CHF 35.3 Mio.). Beim Auftragseingang wurde ein signifikanter Rückgang um –36.6% auf CHF 31.2 Mio. verzeichnet (Vorjahr: CHF 49.1 Mio.).

Wie schon in den vergangenen Jahren war China der wichtigste Markt für Interroll in der Region, allerdings sorgten COVID-bedingte Lockdowns für Probleme in den Lieferketten und entsprechend fiel die Nachfrage geringer aus. Nach starken Zuwächsen im Vorjahreszeitraum fielen auch Australien, Japan und Korea vor allem wegen fehlender Projekte erheblich zurück.

Die Region profitiert zunehmend von der Globalisierung der Interroll Gruppe sowie dem Ausbau und der Modernisierung eigener Produktionsstätten vor Ort. 2019 nahm ein neues und grösseres Werk in Thailand seinen Betrieb auf. Das Werk in Shenzhen (China) zog Anfang 2021 an einen neuen, moderneren Standort und im dritten Quartal 2022 wird das neue Werk in Suzhou (China) voll in Betrieb genommen, das die Produktionskapazitäten für die Region Asien-Pazifik weiter steigern wird.

Reingewinn auf Vorjahresniveau
Der EBITDA fiel mit CHF 52.4 Mio. tiefer aus (Vorjahr: CHF 56.3 Mio.). Die EBITDA-Marge sank auf 16.9% (Vorjahr: 20.7%). Die EBITDA Marge liegt leicht über dem Niveau vor der Corona Krise Mitte 2019. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) erreichte CHF 40.8 Mio. (–9.2% unter Vorjahr mit CHF 45.0 Mio.).

Der Reingewinn konnte mit CHF 33.1 Mio. fast gehalten werden (Vorjahr: CHF 33.4 Mio.). Die Reingewinnmarge erreichte 10.6% (Vorjahr: 12.2%). Die Bruttoinvestitionen umfassten CHF 12.4 Mio. (Vorjahr: CHF 32.0 Mio.). Der freie Cash Flow beträgt CHF –7.2 Mio. (Vorjahr: CHF –5.0 Mio.) aufgrund der anhaltenden Probleme in den Lieferketten und der damit verbundenen längeren Dauer in der Lagerhaltung.

Innovation
Mit der neuen Light Conveyor Platform (LCP) hat Interroll sein Angebot um eine plattformbasierte Materialflusslösung erweitert, die vor allem die Produktivität von Fertigungsprozessen deutlich erhöht. Mit der Markteinführung neuer Plattformtechnologien, die hohe hygienische Anforderungen erfüllen, hat Interroll im Mai 2022 sein bestehendes Produktangebot an Förderlösungen für die Lebensmittelindustrie erweitert. Basierend auf den Vorteilen, die die weltweit erfolgreichen Technologieplattformen von Interroll bieten, werden mit der neuen Modular Hygienic Platform (MHP) nun auch flexibel einsetzbare Baukastenlösungen nach den Prinzipien des Hygienic Product Designs verfügbar. Damit wird es möglich, die Lebensmittelsicherheit und -haltbarkeit – bei gleichzeitiger Optimierung der energetischen und betrieblichen Effizienz – deutlich zu verbessern.

Langfristige Trends intakt
Mit einem guten Start ins Geschäftsjahr 2022 war Interroll zunächst von einer weiteren Erholungstendenz in den Märkten nach der Corona-Pandemie und einer zunehmend verbesserten Materialverfügbarkeit ausgegangen. Im zweiten Quartal 2022 hat sich jedoch die Situation in den Zulieferketten, unter anderem auch im Zusammenhang mit den strikten Covid-19- Lockdowns in China, nochmals verschlechtert. Dem begegnet Interroll weiterhin mit einer erfahrenen Taskforce. In diesem Zusammenhang und mit dem Krieg in der Ukraine stellte Interroll im zweiten Quartal 2022 ebenfalls deutlich mehr Projektverschiebungen durch Kunden und Endanwender fest. Dies ist bedingt durch deren beeinträchtigte Lieferketten, Verschiebungen bei der Installation oder durch kurzfristige Anpassungen bei der Investitionstätigkeit. Hervorzuheben ist, dass bei einem sehr hohen Auftragsbestand Projektstornierungen für Interroll bisher nur in sehr geringem Umfang festzustellen sind.

"Aufgrund eines schwer einzuschätzenden Zeithorizonts bezüglich einer Normalisierung der Situation verzichtet Interroll gegenwärtig auf einen Ausblick für das Geschäftsjahr 2022", so Ingo Steinkrüger, CEO der weltweiten Interroll Gruppe. "Mittelfristig sieht das Unternehmen jedoch alle fundamentalen Trends für die weltweite Nachfrage nach Materialflusslösungen als weiterhin intakt an. Insbesondere dürften ein zunehmender Mangel an Arbeitskräften wie auch stark steigende Logistikkosten für ein Mehr bei der Nachfrage nach Automatisierungslösungen sorgen. Interroll ist mit seinen führenden Technologieplattformen und Kapazitäten für künftiges Wachstum hervorragend positioniert."


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