Schweizer-Verpackung - News-Corner
    







Schweizer-Verpackung - News-Corner
 
28.06.2022
 
  
MULTIVAC: Zeichnet Mikroplastik-Forscherin aus
    
Mikroplastik im Essen: Ein Schreckgespenst, das durch die Medien zieht. Doch was ist dran an Befürchtungen, dass Partikel aus Ver-packungen Lebensmittel kontaminieren? Luisa Kristina Murer, Studentin der Technischen Universität München (TUM), hat sich in ihrer Masterarbeit diesen Fragestellungen gewidmet. Für ihr En-gagement für sichere Lebensmittel wurde sie von MULTIVAC mit dem Hans Joachim Boekstegers Förderpreis 2022 ausgezeichnet.

Egal, ob Salami, Käse oder Hackfleisch: Lebensmittel in Plastikverpackun-gen sind aus dem Alltag nicht wegzudenken. Aus gutem Grund. Die Ver-packungen schützen Produkte vor Verschmutzung und verlängern durch Schutzgasatmosphären ihre Haltbarkeit – reduzieren also Abfall-mengen von Lebensmitteln und verbessern die CO2-Bilanz der Lebens-mittelbranche. Dabei bestehen die Verpackungen selbst zu einem immer größeren Teil aus recycelten Materialien. Also alles gut unterm Strich? Jein. Denn in Medien kursieren Spekulationen, dass mikroskopisch kleine Kunststoffpartikel aus Verpackungen auf Lebensmittel übergehen und in den menschlichen Körper gelangen. Vermutungen, die wissenschaftlich allerdings kaum untermauert sind – es fehlen Daten und Erkenntnisse über die Rolle des Herstellungsprozesses der Verpackungen.

Luisa Kristina Murer entwickelt neue Methode, um die Anzahl von Mikroplastikpartikeln zu bestimmen
Mit ihrer Masterarbeit nähert sich Luisa Kristina Murer, die an der TUM im Master-Studiengang „Technologie und Biotechnologie der Lebens-mittel“ studiert, den Vermutungen zu Mikroplastikbeständen in Essen von wissenschaftlicher Seite. Konkret betrachtet die Abschlussarbeit Fak-toren, die das Auftreten von Mikroplastik bei der Herstellung von Le-bensmittelverpackungen aus Kunststoff beeinflussen. In ihrer Arbeit hat die Studentin eine standardisierte Methode entwickelt, um die Anzahl von Mikroplastikpartikeln in unterschiedlichen Kunststofffolien zu be-stimmen. Mithilfe standardisierter Modelllebensmittel ist sie zudem der Frage nachgegangen, ob dieses Mikroplastik auf Lebensmittel übergehen kann.
„Persönlich war es mir dabei wichtig, dieses sensible Thema neutral zu behandeln, da die Thematik oft missverstanden und in den Medien falsch dargestellt wird“, sagt Luisa Kristina Murer. „So enthält meine Arbeit bei-spielsweise nicht nur absolute Zahlen, sondern auch Vergleichswerte mit natürlichen Partikeln, um die Mikroplastikmengen in einen Kontext zu stellen.“ Zwar sei noch weitere Forschungsarbeit nötig, um die statisti-sche Signifikanz zu erhöhen und verlässliche Aussagen über die Bedeu-tung von Kunststoffpartikeln treffen zu können. Aber die Arbeit habe be-reits folgende Erkenntnis gebracht: Das Herstellungsverfahren von Kunststoffverpackungen beeinflusst die Anzahl der Mikroplastikpartikel.

„Eines meiner großen Ziele im Leben ist es, die Welt ein bisschen besser zu hinterlassen“
Die Jury des Hans Joachim Boekstegers Förderpreises zeigte sich von der Forschungsarbeit von Luisa Kristina Murer begeistert. Professoren der TU München und der TU Dresden sowie Vertreter von MULTIVAC waren sich einig: Die Abschlussarbeit von Murer ist die beste aller Master- oder Diplomarbeiten mit Bezug zur Verpackungstechnik sowie zur industriere-levanten Lebensmitteltechnologie und setzte sich somit gegen die ande-ren Einreichungen von Studierenden der TU München, der TU Dresden sowie des Fraunhofer Instituts für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV) an den Standorten Freising und Dresden durch. Das Gremium hat Murer deshalb mit dem Förderpreis und einem Preisgeld von 1.000 Euro gewürdigt.

„Ich fühle mich geehrt, den Förderpreis zu erhalten“, freut sich Murer, der es allerdings um viel mehr als nur sich selbst geht. „Die Thematik Mikroplastik ist meiner Ansicht nach sehr aktuell. Es bedeutet mir sehr viel, dass es durch den Hans Joachim Boekstegers-Förderpreis ins Scheinwerferlicht geholt wird. Das zeigt mir, dass Innovationen mit Rück-sicht auf umweltrelevante Themen von Bedeutung sind.“ Murer fühle sich nun noch motivierter, eine berufliche Laufbahn in Forschung und Entwicklung zu beginnen. Und Thematiken anzugehen, über die noch niemand nachgedacht hat. „Es klingt ein wenig pathetisch. Aber eines meiner großen Ziele im Leben ist es, die Welt ein bisschen besser zu hin-terlassen.“

Über Hans Joachim Boekstegers
Hans Joachim Boekstegers trat am 1. April 2002 als erster familienfrem-der Geschäftsführer in das Unternehmen MULTIVAC ein. Bis zum Beginn seines Ruhestands im Januar 2020 trieb Boekstegers die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens maßgeblich voran. Er entwickelte aus ei-nem mittelständischen Maschinenbauer einen international präsenten Konzern mit einem weltumspannenden Netz von Vertriebs- und Service-tochtergesellschaften. Dabei setzte sich Boekstegers auch immer für In-vestitionen in Aus- und Weiterbildungen ein und unterstützte die Ko-operation mit Hochschulen. Mit dem Hans Joachim Boekstegers Förder-preis würdigt MULTIVAC sein Engagement für den Nachwuchs.

Über MULTIVAC
MULTIVAC ist einer der weltweit führenden Anbieter von Verpackungs-lösungen für Lebensmittel aller Art, Life Science- und Healthcare-Produkte sowie Industriegüter. Das MULTIVAC Portfolio deckt nahezu alle Anforderungen der Verarbeiter hinsichtlich Packungsgestaltung, Leistung und Ressourceneffizienz ab. Es umfasst unterschiedliche Verpa-ckungstechnologien ebenso wie Automatisierungslösungen, Etikettier- und Qualitätskontrollsysteme. Abgerundet wird das Angebot durch dem Verpackungsprozess vorgelagerte Lösungen in den Bereichen Portionie-ren und Processing sowie Backwarentechnik. Dank einer umfassenden Linienkompetenz können alle Module in ganzheitliche Lösungen inte-griert werden. Damit gewährleisten Lösungen von MULTIVAC eine hohe Bedien- und Prozesssicherheit sowie eine hohe Effizienz. Die MULTIVAC Gruppe beschäftigt weltweit etwa 6.900 Mitarbeiter, am Hauptsitz in Wolfertschwenden sind es etwa 2.400 Mitarbeiter. Mit über 80 Tochter-gesellschaften ist das Unternehmen auf allen Kontinenten vertreten. Mehr als 1.000 Berater und Service-Techniker in aller Welt stellen ihr Know-how und ihre Erfahrung in den Dienst des Kunden und sorgen für eine maximale Verfügbarkeit aller installierten MULTIVAC Maschinen.


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