Schweizer-Verpackung - News-Corner
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02.06.2021
PROPAK Industrie: Nachhaltig, innovativ und krisenfest
Die industriellen Hersteller von Produkten aus Papier und Karton sind stabil durch das Pandemie-Jahr 2020 gekommen und bereit für den Aufschwung. Der Fokus liegt weiter auf Kreativität, Nachhaltigkeit und Innovation.
Ein krisenfester Industriezweig zieht Bilanz. Während die Wirtschaft 2020 in Österreich aufgrund von COVID-19 einen massiven Einbruch (minus 6,6 Prozent) erlitt, lag die PROPAK Industrie deutlich über dem BIP. „Mit einem leichten Minus von -0,2 Prozent beim Wert (2,4 Mrd. Euro) beziehungsweise +1,6 Prozent bei der Menge (1,2 Mio Tonnen) steuerte die PROPAK Branche robust durch das erste Pandemie-Jahr,“ sagt PROPAK Obmann Georg-Dieter Fischer. „Die Gründe dafür sind vielfältig: die hohe Kreativität unserer Betriebe, die Relevanz am Point of Sale und die Nachhaltigkeit unserer Produkte und Servicelösungen.“
Treiber E-Commerce
Online-Shopping ist ein ungebrochen wachsender Trend und Treiber insbesondere im Verpackungssektor. „Hier wird heute viel mehr verlangt, als ein reines Transportmedium. Kunden erwarten ein ganzheitliches Erlebnis – von der Bestellung bis zum Auspacken – und fordern nachhaltige, einfach konzipierte und optisch ansprechende Verpackungen. Da sind wir als Hersteller besonders gefordert!“, so Fischer weiter.
Hohe Exportintensität, flache Beschäftigungsentwicklung
Mit 78 Prozent war auch der Export wieder verantwortlich für die PROPAK-Konjunktur. PROPAK Unternehmen erwirtschaften drei von vier Euro im Ausland. Insgesamt hat die Branche 792.000 Tonnen (+0,3%) an Produkten aus Papier und Karton im Wert von 1,85 Mrd. Euro (-2,1%) exportiert. Dem stand eine Importmenge von 546.000 Tonnen (-3,0%) im Wert von 1,24 Mrd. Euro (-7,7%) gegenüber. Die stabile wirtschaftliche Entwicklung in der PROPAK Branche resultierte in einer ebensolchen Beschäftigungslage. Der Personalstand ging bedingt durch die Stabilität der Branche nur geringfügig auf 8.710 Beschäftigte zurück
(-1,6%). Auf Kurzarbeit musste quer über die Branche nur vereinzelt zurückgegriffen werden.
Wachstumsaussichten für 2021 und 2022 deutlich verbessert
Die volkswirtschaftliche Analyse für das Jahr 2020 zeigt sehr deutlich, dass globale Wirtschaftskrisen kleine, hochvernetzte Volkswirtschaften wie Österreich besonders schmerzlich treffen. „Das Wegbrechen internationaler Lieferketten sowie umfangreiche Reisebeschränkungen führten zu teilweise dramatischen Rückgängen der Exporterlöse“, sagt Doris Ritzberger-Grünwald, Direktorin der Hauptabteilung Volkswirtschaft der OeNB. Sie bestätigt aber auch: „Die Produktion von Waren aus Papier und Karton hat eine vergleichsweise gute Entwicklung genommen. Auch die Beschäftigtensituation ist in der PROPAK-Industrie robuster als jene der Gesamtindustrie.“ Die Wachstumsaussichten von IWF und Europäischer Kommission für 2021 (3,5%) und 2022 (über 4%) haben sich zuletzt überraschend deutlich verbessert.
Versorgungssicherheit durch Kreislaufwirtschaft
„Produkte aus Papier und Karton sind ein klares Bekenntnis zur Nachhaltigkeit“, sagt Andreas Blaschke, Vorstand Mayr-Melnhof Packaging International. „Der Anteil an Recyclingmaterial liegt durchschnittlich bei 75 Prozent, die Recyclingquote von Verpackungen aus Papier und Karton in Österreich sogar bei 90 Prozent und damit bereits heute klar über dem EU-Ziel von 75 Prozent bis zum Jahr 2025. Im Funktionieren der Sammlung von Altpapier liegt damit aber auch ein Schlüssel zur Versorgungssicherheit.“ Die Rohstoff-Knappheit stellt die Branche vor Herausforderungen. Trotz teils signifikanter Lieferverzögerungen und einiger Lieferausfälle ist die Versorgung von Kunden und Letztverbrauchern gesichert.
Bereit für den Aufschwung
Die Mehrheit der Unternehmen rechnet laut PROPAK Umfrage für 2021 mit einem grundsätzlich soliden Wachstum, das aber im Vergleich zur Gesamtkonjunktur potenziell flacher erwartet wird - wie die Zyklen in der Vergangenheit gezeigt haben. Allerdings sind die Firmen mit hohem Druck auf die Wertschöpfung durch eine enorme Kosteninflation - nicht nur bei den Rohstoffen - konfrontiert. PROPAK-Obmann Fischer: „Die Zeiten sind herausfordernd, aber die PROPAK Industrie ist eine nachhaltige und innovative Branche und bereit für den Aufschwung. Voraussetzung ist und bleibt die rasche Durchimpfung und Bekämpfung der Pandemie. Je rascher die Corona-Maßnahmen aufgehoben werden können und die richtigen Weichen gestellt sind, desto kräftiger wird der Aufschwung ausfallen.“
Über PROPAK
Der Fachverband PROPAK und die Vereinigung PROPAK Austria repräsentieren die industriellen Hersteller von Produkten aus Papier und Karton in Österreich. 85 Unternehmen verarbeiten und veredeln mit rund 8.710 Mitarbeiter:innen jährlich rund 1,2 Mio. Tonnen Papier und Karton zu Wellpappe, Verpackungen, Papierwaren für Hygiene und Haushalt, Büro- und Organisationsmitteln, Büchern, Broschüren, Tipping Paper sowie sonstigen Papierwaren.
www.propak.at
v.l.n.r.: Marko Bill Schuster (Mondi Functional Paper und Films), Doris Ritzberger-Grünwald (OeNB), Georg Dieter Fischer (Obmann PROPAK), Andreas Blaschke (MM Packaging International), Arnold Tautermann-Bichler (DPI Holding)