Lebensmittelverpackungen im Spannungsfeld von Nachhaltigkeit und Produktschutz
Auf dem Weg in die Kreislaufwirtschaft stehen Lebensmittelverpackungen zwischen dem Anspruch nachhaltig zu sein und das verpackte Lebensmittel optimal zu schützen. Eine unlösbare Aufgabe? Das Schweizerische Verpackungsinstitut SVI widmet seine Jahrestagung am 25. Mai 2021 dem Thema «Lebensmittelverpackung der Zukunft». Die Konferenz findet online statt, Informationen zum Programm und zur Anmeldung gibt es unter https://www.svi-verpackung.ch/de/Veranstaltungen/SVI-Jahrestagung-2021.
Wir leben in einer Konsum- und Wegwerfgesellschaft. Entsprechend hoch sind der Ressourcenverbrauch und die Umweltbelastung, die von jedem von uns ausgehen. Ins Auge stechen dabei vor allem die Müllberge, die wir im Haushalt und unterwegs verursachen. Die Europäische Union hat dieser Entwicklung den Kampf angesagt und erlaubt ab dem Jahr 2030 ausschliesslich Kunststoffverpackungen, die recycelt oder wiederverwendet werden können. Insbesondere Lebensmittelverpackungen geraten dadurch stark unter Druck, weil sie komplexe Anforderungen erfüllen müssen. Sie stehen im Spannungsfeld zwischen Nachhaltigkeit und Produktschutz.
Lebensmittel müssen sicher und hygienisch verpackt sein. Nur so kann die ausreichende Versorgung unserer Bevölkerung gewährleistet und Foodwaste vermieden werden. Doch das ist gar nicht so einfach, denn die meisten Lebensmittel reagieren sensibel auf Feuchtigkeit, Licht, Wärme oder Luft. Wirksame Barrieren sind essentiell. Um Ressourcen zu sparen, wurden hier in der Vergangenheit Verbundmaterialien eingesetzt, die - in hauchdünnen Schichten zusammengesetzt - das Lebensmittel nach seinem individuellen Bedarf schützen können. Der Anforderung rezyklierbar zu sein, können diese Lösungen bislang nicht gerecht werden, obwohl sie äusserst ressourcensparend hergestellt werden. Monomaterialien können dagegen auf hohem Niveau im Kreislauf gehalten werden, erfordern aber deutlich mehr Materialeinsatz, um ausreichende Barrieren zu bieten.
Die Verpackungswirtschaft befindet sich somit am Beginn einer grossen Veränderung. Die Forschung und Entwicklung neuer Verpackungslösungen ist in vollem Gange, doch viele Fragen bleiben offen. Welche alternativen Verpackungsmöglichkeiten gibt es für Lebensmittel? Wird es in Zukunft vielleicht neue Verfahren geben, um Verbundmaterialien zu trennen oder werden ganz neue Technologien zur Wiederaufbereitung von Kunststoffabfällen entwickelt? Was fordern Verbraucher und Politik? Ist diese Aufgabe überhaupt lösbar oder muss es in kritischen Anwendungsbereichen in Zukunft Ausnahmen geben?
Hochkarätige Referenten aus der Verpackungswirtschaft, Politik, dem Detailhandel und unabhängigen Instituten beleuchten verschiedene Aspekte der Lebensmittelverpackung auf dem Weg in die Kreislaufwirtschaft.
www.svi-verpackung.ch