Schweizer-Verpackung - News-Corner
    







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29.03.2016
 
  
Cham Paper Group Holding AG: Fortschritte und Gegenwind
    
Die Cham Paper Group hat ein weiteres Transformationsjahr mit einem kleinen Gewinn abgeschlossen. Für den Geschäftsbereich Papier war das Geschäftsjahr auf mehreren Ebenen anspruchsvoll. Die umfassenden Investitionen in die Maschinenumbauten zur Kapazitäts- und Effizienzsteigerung in Carmignano und die Verlagerung der Streichaktivitäten von Cham nach Italien hatten höhere Kapazitätseinschränkungen und Anlaufkosten zur Folge als ursprünglich geplant. Zudem führte die Erstarkung des US-Dollars gegenüber dem Euro zu deutlich höheren Zellstoffkosten, die nicht unmittelbar über Preissteigerungen kompensiert werden konnten. Im neu geschaffenen Geschäftsbereich Immobilien verliefen die Vorbereitungen zur Umwandlung des Industrieareals in einen neuen Stadtteil planmässig.

Die Gruppe erzielte 2015 einen Umsatz von CHF 194.3 Mio. Das sind 10.4% weniger als 2014 (CHF 216.8 Mio.), in Lokalwährung wuchs der Umsatz um 2.4%. Das Betriebsergebnis beläuft sich auf bescheidene CHF 2.4 Mio. (Vorjahr CHF 5.9 Mio.), das Reinergebnis ist mit CHF 0.5 Mio. leicht positiv (CHF 1.8 Mio.). Damit hat sich das Ergebnis im traditionell schwächeren zweiten Halbjahr dank der reduzierten Kosten leicht verbessert.

Der Geschäftsbereich Papier zeigte zwei Gesichter
Die Umsatz- und Gewinnentwicklung des Geschäftsbereichs Papier entspricht nicht den Möglichkeiten, die der Markt geboten hat. Die umfassenden Investitionen in die Papiermaschine 4 in Carmignano zwecks Kapazitäts- und Effizienzsteigerung konnten zwar planmässig abgeschlossen werden. Doch die Anlaufprozesse nach den Umbauten gestalteten sich schwieriger als erwartet und das erhöhte Produktionspotenzial konnte erst mit Zeitverzug voll genutzt werden. Die Effizienzgewinne sind im Ergebnis noch nicht sichtbar aufgrund des währungsbedingt um rund 10% verteuerten Zellstoffs, der rund 50% der Herstellungskosten ausmacht. Die anspruchsvolle Verlagerung der Streichaktivitäten zur Herstellung der komplexen Digital-Imaging-Produkte nach Italien wurde unterschätzt, der Kosten- und Zeitplan konnte nicht eingehalten werden und belastete die Profitabilität.

Die Nachfrage nach den Spezialpapieren der Cham Paper Group war hingegen in allen Segmenten zufriedenstellend bis gut. Die drei Geschäftsbereiche Consumer Goods, Industrial Release und Digital Imaging sind strategisch gut positioniert und ihre Produkte geschätzt im Markt. Die verkauften Tonnagen stiegen trotz der erwähnten Einschränkungen um 2.3%, der Nettoumsatz des Papierbereichs erreichte CHF 193.4 Mio. Der erzielte Bruttogewinn reduzierte sich insbesondere infolge der um rund CHF 9 Mio. höheren Zellstoffkosten von CHF 28 Mio. auf CHF 18.4 Mio. Dank der reduzierten Kostenbasis wurde ein knapp positives Betriebsergebnis (EBIT) vor Restrukturierung von CHF 0.7 Mio. (Vorjahr CHF 8.6) erzielt, nach Restrukturierung von CHF 2.5 Mio. (CHF 5.6 Mio.).

Geschäftsbereich Immobilien entwickelt sich nach Plan
Die Entwicklung des Papieri-Areals ist im Geschäftsjahr 2015 erneut einen grossen Schritt vorangegangen: Die Einwohnergemeinde Cham hat das gemeinsam mit der Cham Paper Group erarbeitete Planungsdossier zur Vorprüfung an die zuständigen kantonalen Ämter eingereicht. Es ist das Ziel, im Herbst 2016 die Urnenabstimmung über den Bebauungsplan und den Umweltverträglichkeitsbericht durchzuführen. Parallel zum Bebauungsplanungsprozess wurde ein mögliches Etappierungskonzept erarbeitet.

Innerhalb der auf dem Fabrikareal frei gewordenen Flächen finden bereits heute etliche Zwischennutzungen durch über 50 verschiedene Mietparteien statt. Auch wurden bereits erste Verträge für neue Dauermieter im gewerblichen Bereich unterzeichnet. Die entsprechenden Bauarbeiten wurden eingeleitet und der Geschäftsbereich Immobilien erzielte 2015 einen Umsatz mit Dritten in Höhe von CHF 0.8 Mio. (Vorjahr CHF 0.7 Mio.) und ein Betriebsergebnis (EBIT) von CHF 0.2 Mio. (CHF 0.2 Mio.). Die Entwicklungsaufwendungen für das Papieri-Projekt wurden aktiviert.

Starke Bilanz und gleichbleibende Dividende
Trotz Dividendenausschüttung, der Aufhebung des EUR/CHF-Mindestkurses und der damit verbundenen Tieferbewertung der italienischen Anlagewerte in CHF verfügt die Cham Paper Group weiterhin über eine starke Bilanz. Die Eigenkapitalquote betrug zum Ende des Berichtsjahres 50.6% (Vorjahr 52.8%). Die Gruppe ist fast schuldenfrei und verfügt über Barmittel in Höhe von CHF 41.4 Mio. Das Areal in Cham wird nach wie vor zu Anschaffungswerten bewertet.

Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung die Ausschüttung einer für Schweizer Privatanleger verrechnungssteuerfreien Dividende von CHF 3.00 pro Aktie (Vorjahr CHF 3.00) vor.

Neue Delegierte des Verwaltungsrates
Im Verwaltungsrat der Cham Paper Group wird eine Stabübergabe vorbereitet: Susanne Oste, bisherige Head of International Sales bei Ziegler Papier, wird anlässlich der Generalversammlung vom 4. Mai 2016 zur Wahl in den Verwaltungsrat vorgeschlagen. Sie soll als Delegierte des Verwaltungsrates Urs Ziegler ablösen, der sich weiterhin als Mitglied dem Verwaltungsrat zur Verfügung stellt. Susanne Oste wird bereits seit Januar 2016 von Urs Ziegler in ihre Aufgaben eingeführt. Nicht mehr zur Wiederwahl antreten wird Peter Schmid. Das Gremium dankt Herrn Schmid bereits heute für seinen grossen Einsatz seit 2011.

Vorsichtig positiver Ausblick
Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung sind der Ansicht, dass die Gruppe gut für die Zukunft positioniert ist. Der Geschäftsbereich Papier deckt in allen drei Tätigkeitsfeldern interessante und wachsende Märkte ab. Die modernisierten Werke produzieren effizienter als je zuvor und haben zusätzliche Kapazität aufgebaut. Der langjährige, anspruchsvolle Transformationsprozess kommt damit zum Abschluss. Unter Annahme einer Stabilisierung der Rohstoffkosten rechnen wir für 2016 mit einer klaren Verbesserung des Betriebsergebnisses im Rahmen des 2014 erreichten EBITs. Der Geschäftsbereich Immobilien wird sich über die nächste Dekade zu einem starken zweiten Standbein der Gruppe entwickeln.


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