Schweizer-Verpackung - News-Corner
    







Schweizer-Verpackung - News-Corner
 
17.02.2016
 
  
SVI: Veröffentlicht Guideline für sicherere Lebensmittelverpackungen aus Recyclingkarton
    
Migration von Stoffen, wie beispielsweise Mineralölen, von der Verpackung in das Lebensmittel ist ein brandaktuelles Thema. Um eine solche Migration zu verhindern können Barrieren eingesetzt werden. Innenbeutel aus Kunststoff können solche Barrieren sein. Die Joint Industry Group on Packaging for Food Contact (JIG) des Schweizerischen Verpackungsinstituts SVI testete verschiedene Folien, entwickelte eine Methode zur Messbarkeit der Barrierewirksamkeit und veröffentlichte dazu die „Guideline 2015.01_Innenbeutel“. Diese Guideline stellt ein wichtiges Werkzeug für die Branche sowie einen wichtigen Beitrag zum Vertrauen in Verpackungen aus Recyclingkarton dar.

Migration von Stoffen von der Verpackung ins Lebensmittel ist ein hochaktuelles Thema. Dabei stehen vor allem Mineralöle im Vordergrund. Doch es gibt weitere zahlreiche Substanzen, die weder bekannt noch toxikologisch abgesichert sind. Speziell bei Recyclingkarton ist eine Migration kaum zu verhindern, so dass dort Barrieren eingesetzt werden müssen, um das Lebensmittel zu schützen. Eine solche Barriere ist der Innenbeutel mit einer Sperrschicht.

Die Arbeitsgruppe der Joint Industry Group on Packaging for Food Contact (JIG) des Schweizerischen Verpackungsinstituts SVI formierte deswegen vor 2 Jahren die Arbeitsgruppe „Barrieren für Innenbeutel“, deren Ergebnisse nun in der „SVI Guideline 2015.01_Innenbeutel“ veröffentlicht wurden.

SVI Guideline als Branchenstandard
Die „SVI Guideline 2015.01_Innenbeutel“ stellt einen Branchenstandard dar, der über die Landesgrenzen der Schweiz Bedeutung hat. Sie definiert die minimal erforderliche Barrierenwirksamkeit von Innenbeuteln, um Stoffübergänge aus Recyclingkarton in die Lebensmittel so weit zu reduzieren, dass der Übergang der noch unbekannten und toxikologisch nicht abgesicherten Stoffe als gesundheitlich unbedenklich gelten kann. Sie setzt einen Benchmark bezüglich eines Bewertungskriteriums, das die Barrierenwirksamkeit spezifiziert, eines entsprechend zugeordneten Wertes und einer Messmethode. Die Guideline bezieht sich auf Anwendungen mit folgenden Charakteristiken:

- im Detailhandel üblicherweise verwendete Faltschachteln;
- vorwiegend aus wiederaufbereiteten Fasern hergestellter Recyclingkarton;
- trockene Lebensmittel;
- längerfristige Lagerung bei Raumtemperatur.

Die Ergebnisse dieser Messmethode weisen nach, dass zahlreiche Kunststoffe dem definierten Benchmark genügen.

Durch die Guideline soll das Vertrauen der Verpackungshersteller und der Lebensmittelindustrie in die Barrierenwirksamkeit von Innenbeuteln bei Verpackungen aus Recyclingkarton so gestärkt werden, dass die Sicherheit von Lebensmittelverpackungen für Konsumentinnen und Konsumenten gewährleistet werden kann.

Das Teilprojekt „Barrieren für Innenbeutel“, das hinter dieser Guideline steht, wurde 2013 gestartet. Die Versuche wurden im Zeitraum vom Herbst 2014 bis Frühjahr 2015 vom Kantonalen Labor Zürich durchgeführt. Acht Unternehmen reichten fast 30 Testfolien dazu ein. 20 Resultate wurden in der Guideline veröffentlicht.

JIG – die Arbeitsgruppe für sichere Lebensmittelverpackungen
Die JIG des Schweizerischen Verpackungsinstituts SVI ist eine Initiative industrieller Partner in der Schweiz, welche Nahrungsmittel und Bedarfsgegenstände für Nahrungsmittel (Verpackungen) herstellen und in Verkehr bringen. Die Akteure haben zum Ziel, innerhalb der Wertschöpfungskette Konformitätsarbeit zu leisten, damit sie dem lebensmittelgesetzlichen Auftrag (Selbstkontrolle, Risikomanagement, gesetzliche Konformität) gerecht werden können.

Über das Schweizerische Verpackungsinstitut (SVI)
Das Schweizerische Verpackungsinstitut SVI, gegründet 1963 mit Sitz in Bern, ist die packstoffneutrale Dachorganisation der schweizerischen Verpackungswirtschaft. Das SVI repräsentiert den gesamten «life cycle» der Verpackung und fungiert als Partner zwischen Behörden, Medien, Konsumenten und Verpackungswirtschaft. Durch seine packstoffneutrale Ausrichtung fördert das SVI ganzheitliche Verpackungslösungen. Ziel ist es, die Innovationskraft und die Wettbewerbsfähigkeit der schweizerischen Verpackungswirtschaft zu stärken und nach aussen zu präsentieren. Als Kommunikationsplattform unterstützt das SVI die Weiterentwicklung des Verpackungswesens sowie den Erfahrungsaustausch zwischen seinen Mitgliedern und fördert die berufliche Weiterbildung. Jährlich vergibt das SVI den Swiss Packaging Award, den Preis für die innovativsten Verpackungen in der Schweiz.


www.svi-verpackung.ch www.svi-verpackung.ch