Schweizer-Verpackung - News-Corner
    







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26.05.2015
 
  
PET-Recycling Schweiz: Eröffnung des ersten Schweizer Sortierzentrums für Plastikflaschen
    
Seit heute ist es offiziell: Die Schweiz ist in der Recycling-Zukunft angekommen. Erstmals können in der Schweiz nebst Getränkeflaschen aus PET auch Plastikflaschen für Shampoos, Wasch- und Reinigungsmittel aus völlig unterschiedlichen Plastiksorten maschinell sortiert werden. Das wirkt sich auch positiv auf das Recycling von PET-Getränkeflaschen aus.

Plastik ist nicht gleich Plastik und nur aus PET wird wieder PET. Gleiches gilt für die unterschiedlichen Plastiksorten, die sich in der neuen Plastikflaschen-Sammlung finden. Dank Investitionen der Firma Müller Recycling AG von über 10 Millionen Franken in eine neue Sortieranlage können nun auch in der Schweiz Plastikflaschen für Shampoos, Wasch- und Reinigungsmittel aus völlig unterschiedlichen Plastiksorten maschinell sortiert und in hochwertiger Qualität dem Recycling zugeführt werden. Dennoch bleibt die Separatsammlung wichtig: Trotz der neuen maschinellen Möglichkeiten müssen die beiden Stoffströme PET-Getränkeflaschen und übrige Plastikflaschen aus lebensmittel-hygienischen Gründen getrennt gehalten werden. Absehbares Ziel ist, dass auch aus gebrauchten Plastikflaschen neue werden, so wie das beim Recycling der PET-Getränkeflaschen schon seit 15 Jahren der Standard ist. Das so genannte Bottle-to-Bottle-Verfahren ist der Hauptgrund, weshalb das PET-Recycling heute 2x umweltfreundlicher ist als die Entsorgung im Abfall.

Die neue Anlage wurde heute von der Thurgauer Regierungsrätin Carmen Haag eingeweiht. Zusammen mit Stadtpräsident Carlo Parolari und Cäsar Müller zerschnitt sie das Band knapp vor Mittag unter dem Applaus der anwesenden Gäste. Über hundert Personen aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung wohnten dem Anlass bei. Das traditionelle Familienunternehmen Müller Recycling AG besteht seit 1957 und wird nun in zweiter und dritter Generation geführt. In den letzten Jahren kamen immer mehr Materialien ins Recycling. Wurden 1991 noch knapp 500 Tonnen Materialien bei der Müller Recycling AG verarbeitet, waren es im letzten Jahr fast 20'000 Tonnen. Seit diesem Jahr können auch Plastikflaschen maschinell sortiert werden, weil das Familienunternehmen umgehend reagierte als bekannt wurde, dass zuerst der Grossverteiler Migros und dann auch Coop Plastikflaschen zu sammeln begannen.

Grossverteiler und BAFU plädieren für die Ressourcenschonung
Für Christine Wiederkehr-Luther, Leiterin Umwelt des Migros-Genossenschafts-Bundes, ist die Ende 2013 eingeführte Plastikflaschensammlung bereits eine Selbstverständlichkeit: «Mit ihr leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung.» Der Einsatz von modernsten Technologien erlaubt, dass noch mehr Plastikflaschen rezykliert werden und bewirkt eine Steigerung der Qualität des Rezyklats; eine wichtige Voraussetzung, um dieses zukünftig wieder in der Industrie als hochwertigen Rohstoff einsetzen zu können.

Auch Michel Monteil, Leiter der Abteilung Abfälle und Rohstoffe beim Bundesamt für Umwelt (BAFU), anerkennt diese Leistung: «Das Sortierwerk ist ein wichtiger Beitrag zur Schliessung von Stoffkreisläufen und trägt dazu bei, dass der ökologische Fussabdruck unseres Landes kleiner wird. Durch die Sortierung in der Schweiz können Abfalltransporte ins Ausland vermieden und Arbeitsplätze im Inland generiert werden.»

Positiver Einfluss auf PET-Verwertungsquote
Messungen haben gezeigt, dass in der Plastikflaschensammlung oft PET-Getränkeflaschen enthalten sind, die für die Quotenberechnung relevant wären. Mit der Sortierung in der neuen Anlage können nun auch diese «geborgen» und recycelt werden, was sich positiv auf die Verwertungsquote auswirkt.


www.petrecycling.ch www.petrecycling.ch