Schweizer-Verpackung - News-Corner
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29.04.2015
SVI: Schweizerische Verpackungswirtschaft spürt erhöhten Druck
Die schweizerische Verpackungswirtschaft spürt bereits die Folgen der Frankenstärke: dies zeigt eine gemeinsame Umfrage des Schweizerischen Verpackungsinstituts SVI, dem Dachverband der schweizerischen Verpackungswirtschaft, und dem Fachmagazin Pack aktuell. Fast Dreiviertel der Befragten bemerken schon den erhöhten Druck aus dem Euro-Raum. Erste Gegenmassnahmen wurden schon ergriffen.
Am 15. Januar 2015 hob die Schweizerische Nationalbank die am 6. September 2011 eingeführte Untergrenze von 1,20 Schweizer Franken je Euro auf. Seither bestimmt der Markt den Preis des Euros. Was dies für die Unternehmen der Schweizer Verpackungswirtschaft bedeutet und ob sie bereits davon betroffen ist, wollten das Schweizerische Verpackungsinstitut SVI und Pack aktuell ermitteln. Vom 13. bis 27. März führten sie dazu eine Online-Umfrage durch. Daran nahmen 54 Unternehmen teil. Die Ergebnisse zeigen, dass die Wechselkursproblematik bereits in der Verpackungswirtschaft angekommen ist.
Erhöhter Druck bereits zu spüren
Knapp 73 Prozent der Unternehmen spürten bis heute bereits mehr Druck aus dem Euro-Raum als vor der Wechselkursfreigabe am 15. Januar. Von den rund 27 Prozent, die bis heute noch keinen zusätzlichen Druck verspüren, erwarten rund 81 Prozent, dass sich ein ungünstigeres Geschäftsumfeld noch einstellen wird. Nur rund 19 Prozent erwarten keinerlei Veränderung. «Jetzt ist die Politik gefragt! Die Rahmenbedingungen für die schweizerische Wirtschaft müssen endlich verbessert werden. Wir stehen für die Interessen der schweizerischen Verpackungswirtschaft ein, zum Beispiel wehren wir uns gegen zu starke regulatorische Eingriffe von Seiten des Staates. Leider drehen die Mühlen in Bern aber langsam», sagt Andreas Zopfi, Geschäftsführer des SVI.
Gegenmassnahmen schon ergriffen
Die häufigsten bisher ergriffenen Massnahmen zur Abfederung der Frankenstärke waren die Aufgabe nicht mehr rentierender Produkte (etwa 20 Prozent), die Verlängerung der Arbeitszeiten (etwa 15 Prozent) und temporäre Lohnkürzungen (etwa 11 Prozent). Bei den Massnahmen, welche die Unternehmen planen, zukünftig umzusetzen, wollen Führungskräfte vor allem nicht mehr rentierende Produkte aufgeben (etwa 72 Prozent). An zweiter Position liegt die Verlängerung der Arbeitszeit (etwa 41 Prozent) und an dritter Stelle die Auslagerung der Produktion (etwa 33 Prozent).
Als Massnahmen auf keinen Fall in Frage kommen laut der Umfrage die Auszahlung der Löhne in Euro (etwa 92 Prozent), Einführung von Kurzarbeit (etwa 69 Prozent), temporäre Lohnkürzungen (etwa 61 Prozent) und eine Auslagerung der Produktion (etwa 55 Prozent).
Investitionen in Optimierungen
Künftige Investitionen sollen am meisten in Prozessoptimierungen (rund 33 Prozent) und Innovationen sowie Produktentwicklungen (rund 30 Prozent) erfolgen. 20 Prozent wollen in die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden und rund 17 Prozent in neue Maschinen investieren. «Genau hier setzt das SVI an. Zum einen verfügen wir über ein umfassendes und stufengerechtes Weiterbildungsprogramm, um für die Branche das nötige Fachpersonal auszubilden. Zum anderen bieten wir dieses Jahr noch zahlreiche Veranstaltungen an, welche sich mit den genannten Themen befassen und Networking-Plattformen bieten. Das Ergebnis zu dieser Frage bestätigt unsere Aktivitäten», so Andreas Zopfi weiter.
Fairer Wechselkurs bei CHF 1,20 – CHF 1,30
Eine knappe Mehrheit der Befragten (etwa 52 Prozent) sieht einen fairen Wechselkurs zwischen 1,20 und 1,30 CHF/Euro. Mit Kursen zwischen 1,10 und 1,20 CHF/Euro können immerhin rund 30 Prozent der Unternehmen gut leben, aber nur 6 Prozent halten Kurse von unter 1,10 CHF/Euro für fair.
Über die Umfrageteilnehmer
Von den 54 teilnehmenden Unternehmen gehören rund 62 Prozent zum Bereich Packmittel und Packhilfsmittel ein, rund 13 Prozent zu Dienstleistungen, rund 11 Prozent zu Maschinen- und Gerätelieferanten, rund 8 Prozent als Zulieferer und rund 6 Prozent als abpackende Industrie oder Handel.
Rund 50 Prozent der Teilnehmer stammen aus Unternehmen mit 11 bis 100 Mitarbeitenden, rund 29 Prozent aus Unternehmen mit 101 bis 500 Mitarbeitenden, rund 10 Prozent aus Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitenden. Aus Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitenden stammen 4 Prozent der Umfrageteilnehmer.
Über das Schweizerische Verpackungsinstitut (SVI)
Das Schweizerische Verpackungsinstitut SVI, gegründet 1963 mit Sitz in Bern, ist die packstoffneutrale Dachorganisation der schweizerischen Verpackungswirtschaft. Das SVI repräsentiert den gesamten «life cycle» der Verpackung und fungiert als Partner zwischen Behörden, Medien, Konsumenten und Verpackungswirtschaft. Durch seine packstoffneutrale Ausrichtung fördert das SVI ganzheitliche Verpackungslösungen. Ziel ist es, die Innovationskraft und die Wettbewerbsfähigkeit der schweizerischen Verpackungswirtschaft zu stärken und nach aussen zu präsentieren. Als Kommunikationsplattform unterstützt das SVI die Weiterentwicklung des Verpackungswesens sowie den Erfahrungsaustausch zwischen seinen Mitgliedern und fördert die berufliche Weiterbildung. Jährlich vergibt das SVI den Swiss Packaging Award, den Preis für die innovativsten Verpackungen in der Schweiz.
www.svi-verpackung.ch